Freedom362672
10 Aug 2024
Vor 2 Jahren haben meine Partnerin, die in diesem Jahr leider nicht mitreisen konnte, und ich, zusammen mit einem amerikanischen Gast, eine eintägige Tour mit Richard Hernandez unternommen, während der wir schöne Vögel an unterschiedlichen Orten beobachten konnten.
Daraufhin habe ich mich entschieden, in diesem Jahr, eine viertägige Tour mit Richard Hernandez zu buchen. Für diese Tour habe ich 1400 $, plus der Übernachtungskosten, plus Eintritte an den besuchten Orten bezahlt. Diese Tour habe ich leider nach insgesamt 2 Tagen auf persönlichen Wunsch abbrechen müssen.
Ich habe den Eindruck gewonnen, dass Herr Hernandez sich in den letzten 2 Jahren leider sehr, sehr stark verändert hat. Es scheint fast so, als ob er eine narzisstische Persönlichkeitsstörung entwickelt hat, gepaart mit einer an Besessenheit erinnernden Religiosität. Leider gab es von seiner Seite dazu auch Respektlosigkeiten gegenüber meiner nicht anwesenden Partnerin, die ich nicht mehr ertragen wollte, auch wenn ich sehr viel Geld bezahlt habe.
Ich habe mir im Folgenden die Mühe gemacht, das mal zusammenzufassen … !
Während der Fahrten von Ort zu Ort wurde Herr H. nicht müde, in Monologen davon zu erzählen, wie beliebt er in aller Welt ist, welch tollen Geschenke er schon erhalten hat und dass man sogar ein Buch über ihn schreiben wird. Dazu monoglisierte er wiederholend davon, welche herausragenden Qualifikationen er auf den unterschiedlichsten Gebieten besitzt, angefangen auf dem Gebiet der Pharmazie und Chemie, als höchst qualifizierter Natur Guide, als gefragter Gesprächspartner für amerikanische Universitäten, Berater für National Geografic und neuerdings auch als Fachmann für „Artifical Intelligence – machine learning“, Web hosting, usw. .
Dazu gesellten sich Monologe, die eine Art „religiöser Besessenheit“ zum Ausdruck brachten - und das immer wieder! Ich musste ihm zuhören, wie er über „Gott“, „Jesus“, „Maria Magdalena“, den Erzengel Gabriel, andere Engel, das tägliche mehrfache Beten des „Rosenkranzes“ und die tägliche religiös motivierte Meditation fabulierte. Ich hatte keine Möglichkeit, dem auszuweichen, ich nahm es aber mit Gelassenheit, da ich weiß, dass in Südamerika Religiosität eine wichtige Sache sein kann – so weit – so gut!
Nach 24 Stunden ergab sich eine Situation, in der ich zum ersten Mal merkte, dass mit ihm irgendetwas nicht zu stimmen scheint. Als wir am späten Nachmittag des zweiten Tages auf dem Weg zu unserer letzten geplanten Aktivität und Ort der Übernachtung waren, verließen wir die Hadiestraße und begaben uns auf einen sehr ländlichen Weg, dem wir für viele Kilometer in die Natur folgten. Als ich auf Google Maps nachschaute, wo wir waren, sagte Herr H., ich hätte wohl Angst und würde ihm nicht vertrauen. Als ich antwortete, nein nein, ich möchte nur aus geografischem Interesse wissen, in welchem Gebiet wir nun sind, wurde Herr H. ziemlich unangenehm – er ließ mir keine Chance, er ging mich an und er blieb bei seiner Meinung, ich würde ihm nicht vertrauen, mittlerweile hatte er einen aggressiven Unterton – und das – obwohl ich während des gesamten Tages zuvor, oft betont hatte, wie schön ich die aufgesuchten Orte fand. Er war überhaupt nicht mehr zugänglich, überhaupt nicht!
Die folgende Aktivität stellte sich als ziemlich gefährlich heraus – wir sollten mit einer Person aus der Gegend – es war schon fast dunkel – einen langen -, steilen -, schlammigen Abhang durch dichten Cloud forest, über rutschtige Steinplatten hinunter zu einem Fluss, wo es anscheinend bestimmte Frösche geben würde – die es aber dann nicht gab - aber gut, so ist das – das kommt in der Natur vor. Der Mann aus der Region verschwand aber unten am Fluss, ließ uns zurück – mittlerweile war es Nacht und ich musste den gleichen Hang, teilweise auf Händen und Füßen, zurück zum Ausgangspunkt! Dabei rutschte man immer wieder nach unten, hatte mit dornigen Gewächsen zu tun und musste aufpassen, dass man in keine Schlange fasst. Da ich körperlich Gott sei Dank in guter Form bin, schaffte ich den Aufstieg, nur mit ein paar Dornen in der Hand, schlammig, aber unverletzt.
Als Herr H. dann mit etwas Abstand auch oben ankam, ließ er sich tatsächlich zu der Aussage hinreißen, dass er mich hat vorgehen lassen, damit er sieht, wo es gefährlich ist und er es dadurch leichter hat und – dass er die Tour noch nie selbst gemacht hat – ich war quasi sein „Versuchskaninchen“ … !
Am nächsten Tag, dem Tag des Abbruchs der Tour, also viel früher als erwartet, ereignete sich Folgendes. Wir waren an einem sehr schönen Ort oben in den Anden, mit tollen Vögeln, einem tollen Blick und absoluter Ruhe.
Nach der Möglichkeit, Vögel zu beobachten, trafen wir uns wieder. Er begrüßte mich mit den Worten, er hätte in meiner Abwesenheit mit meiner Partnerin gechattet (er hatte schon vorher immer wieder Bemerkungen über sie gemacht, auf die ich nicht weiter eingegangen bin). Ich sagte in diesem Moment nur - nach meiner Erfahrung vom Vortag – Stichwort „Google Maps“ - dass ich seine Bemerkung nicht unbedingt als lustig empfand, sie eher als unangebracht empfand, ich bin schließlich sein Kunde und er mein Guide - mehr nicht!
Daraufhin bestiegen wir das Auto und fuhren los. Nach ca. 1 Minute Fahrzeit monologisierte Herr Hernandez über Euthanasie und über den Wunsch nach Selbsttötung.
In diesem Zusammenhang exerzierte er seine Gedanken über den Erzengel Gabriel und die anderen Engel und stellte ungefragt seine Meinung dar, dass eine Selbsttötung nicht von Gott gewollt sein könnte und so weiter und sofort und dass nur Gott bestimmt, wann ein Mensch zu sterben hat, egal wie krank er ist.
Ich reagierte darauf nicht, sondern genoss den Blick aus dem Fenster, um die schöne Landschaft zu sehen.
Er sprach mich an, warum ich denn nichts sage, was mit mir los sei? Und daraufhin sagte ich, dass ich einfach nur aus dem Fenster gucken möchte – ich fragte ihn allerdings noch mal, wie er auf die Idee käme, mir zu sagen, er hätte mit meiner Partnerin gechattet ob er das als respektvoll gegenüber einem Kunden empfände, der einiges für schöne Tage bezahlt und so weiter und sofort. Daraufhin sagte er, ich hätte wohl ein Problem mit mir selbst … ich sei wohl sehr gestresst.
Auch die Tatsache, dass ich ihn dann noch mal darauf hinwies, welches Verhältnis wir denn eigentlich haben, ich habe viel Geld bezahlt - 1400 US-Dollar plus Übernachtungen für insgesamt 3 ganze Tage, führte zu keiner anderen Reaktion von Herrn Hernandez, als der, dass ich wohl ein Problem ich mit mir habe, wohl sehr gestresst sei und so weiter und sofort.
Auch in diesem Moment bestätigte sich mein zuvor schon gewonnener Eindruck. Er hat immer Recht – egal, worum es geht, er weiß alles – er kennt alles und jeden - er ist der Größte, er wird weltweit geliebt. Daraufhin bat ich ihn, dass er mich umgehend zum Hotel bringen möchte und fertig. Auch die Tatsache, dass viel Geld von mir bezahlt wurde und noch weitere, interessante Dinge geplant waren, konnte mich nicht von dieser Entscheidung abbringen, ich wollte einfach nur noch weg aus seiner Nähe, ich konnte es nicht mehr ertragen. Meiner Meinung nach könnte es sich mittlerweile bei ihm wirklich um einen Menschen mit krankhafter, narzisstischer Persönlichkeitsstörung“ handeln. Es fällt mir nicht leicht so etwas zu äußern, aber die Erfahrungen mit ihm, lassen mir keine Wletzt
Da ich beruflich bedingt, mit vielen – zum Teil – sehr verhaltensauffälligen Menschen zu tun habe, gerate ich nicht so leicht aus der Ruhe, aber dieses krankhafte Verhalten war letztendlich zu viel für mich!
Ich kann's immer noch nicht glauben, was ich mit dieser Person erleben – und ertragen musste. Vorsicht bei der Wahl des Guides! Nie wieder !