03 Apr 2024
Wir haben uns aufgrund des günstiges Preises und der guten Bewertungen für eine 2-Tagestour auf den Huayna Potosi mit Jiwaki entschieden und waren in Bezug auf Organisation, Unterkunft (Basis-Mehrbettzimmer), Zustand des Equipments (z.B. Petzl-Steigeisen und -Helm), Essen und der Tour selbst sehr zufrieden. Jedoch möchten wir an dieser Stelle darauf hinweisen, dass die Guides zwar ausgebildete Mountainguides sind aber keine international anerkannten Zertifikate besitzen (für 100 Dollar pro Tag kann unserer Erfahrung nach ein UIAGM Guide angefragt werden, der jedoch unserer Hoffnung entgegen keinen Mehrgewinn in Bezug auf Sicherheit und den Aufstieg hatte) und häufig das Gefühl vermitteln, dass der Aufstieg keine Gefahren birgt. Von akuter Höhenkrankheit ist hier kaum die Rede (obwohl Teilnehmer*innen häufig und ernsthaft höhenkrank werden), es wird nicht nach Vorbereitung, Akklimatisierung oder Vorerfahrungen gefragt. Natürlich ist der Huayna Potosi einer der einfacheren 6000er, dennoch ist es eine Hochtour, die zumindest eine Grunderfahrung auf dem Gletscher voraussetzt, da einige Passagen geklettert werden müssen oder sehr eng und steil sind. Auch eine gute sportliche Fitness und eine ausreichende Akklimatisierung (mindestens eine Woche über 3500-4000m) sind definitiv vonnöten.
Während des Aufstiegs sind unsere Guides leider kaum auf die Bedürfnisse und unterschiedlichen Niveaus der Teilnehmer*innen eingegangen und haben die Aufstiegstaktik nicht besonders klug gewählt (z.B. Pausenplätze, Beachtung anderer Gruppen und der Engstellen).
Unserer Meinung nach (wir sind bereits Hochtourenerfahren und ausgebildete Höhenmediziner) wird der Aufstieg häufig zu sehr auf die leichte Schulter genommen, insbesondere Hochtourenanfänger*innen sollten die Risiken gut abwägen und ggf. mit leichteren Touren beginnen oder bei einer Eisausbildung über mehrere Tage Erfahrungen sammeln.